Das Vergebungsritual
Ho'oponopono wird in der Regel auch das hawaiianische Vergebungsritual genannt, weil im Zentrum der Konflikt-Lösung die »Vergebung« steht.
Vergebung gilt als der große therapeutische Schlüssel, denn es ist das Weggeben aller negativer Emotionen, der Verbitterung, des Wunsches nach Vergeltung und Hass.
Missverständnisse und Fehlverhalten korrigieren
Ho'oponopono zielt auf das Lösen von Missverständnissen und die Korrektur von Fehlverhalten.
Denn Vergebung bedeutet niemals ein Unrecht zu Recht zu machen oder einem Täter zu erlauben dich zu verletzen.
Vergebung zielt auf
- Freiheit und Selbstbestimmung,
- Glück, Frieden und Seelenfrieden und
- unter Umständen auf Versöhnung.
Vergebung als Schlüssel
Vergebung ist ein Schlüssel zu persönlichem Frieden, zu Glück, Wohlstand und Gesundheit, denn sobald du alle destruktiven Emotionen entlassen hast, fließen automatisch alle positiven in deinen Geist.
Auf dieser Seite habe ich Folgendes für dich zusammengefasst
- Was ist Vergebung? Warum Vergebung?
- Was ist nicht Vergebung?
- Wie geht Vergebung?
- Eine kleine Ho'oponopono-Anleitung
Was ist Vergebung? Warum vergeben?
Warum soll ich etwas vergeben? Zuerst wurden wir verletzt und jetzt sollen wir noch etwas geben?
Bitte bedenke, dass Vergebung kein Unrecht zu Recht machen will und du musst dich nicht mit dem Täter versöhnen.
Wir wollen glücklich sein, doch die Gedanken an einen Täter oder unsere eigene Verfehlung, Wut, Trauer und Schuldgefühle hindern uns daran im Frieden zu sein.
Vergebung befreit uns von dieser Last. Vergebung ist deshalb vor allem ein Geschenk, das man sich selbst macht.
Vergebung ist nützlich, weil sie dich selbst befreit, entgiftet und dich wieder in den Fluss des Lebens bringt. Man vergibt, um sich selbst zu heilen – niemals um ein Unrecht zu rechtfertigen.
Wer möchte schon sein Leben lang einen großen Rucksack voller Probleme, alter Konflikte und Ängste auf den Schultern haben?
Ohne Vergebung bleibt unser Problem bei uns. Wir machen unser Wohlergehen vom Verhalten eines anderen abhängig.
Vergebung ist besser für die Gesundheit
Studien haben gezeigt, dass Vergebung besser für die Gesundheit ist, und dass Vergeltung niemals glücklich macht.
Man hat dabei bewiesen, dass Rache und Vergeltung weder den Seelenfrieden noch den Frieden des Zusammenlebens wiederherstellen. Im Gegenteil. Rache und Vergeltung schüren den Hass und emotionalen Ausnahmezustand weiter an.
Vergebung ist keine rein spirituelle Angelegenheit
Oftmals glaubt man, Vergebung sei eine rein spirituelle Angelegenheit, doch das ist ein Irrtum. Vergebung ist vor allem eine psychologische Angelegenheit. Wenn man rational nachdenkt, kommt man immer zu der Erkenntnis, dass Vergebung besser ist als Rache oder Vergeltung.
»Wenn du wählen könntest, würdest du Glück und Freude wählen oder Wut und Hilflosigkeit?«
Wie wir unsere Lebensumstände mit erschaffen
Aus unseren Gedanken und Gefühlen heraus treffen wir Entscheidungen. Aus diesen Entscheidungen heraus beginnen wir zu handeln oder eben nicht zu handeln, und mit unserem Tun oder auch Nicht-Tun erschaffen wir unsere Lebensumstände.
Bitte beantworte dir die folgende Frage. Was bzw. welches Leben erschaffen Menschen, die an erlittenem Unrecht festhalten?
Mit destruktive Gedanken an Ereignisse aus der Vergangenheit machen wir unser Leben nicht besser.
Im Gegenteil: Das schwelende Feuer alter Enttäuschungen, von Ärger und Wut oder ein mentaler Toxin-Cocktail aus Eifersucht und Groll machen das Herz nur düster und schwer.
Und mit diesen Vorraussetzungen erschaffen dann Menschen ihre Lebensumstände.
Der Segen der Vergebung
Vergebung ist ein Schlüssel zum Glück, während das Trachten nach Rache und Vergeltung nur noch mehr Leid erzeugt. Wer nicht mit der Vergangenheit Frieden schließt, bleibt in ihrem Netz gefangen und stirbt darin.
Wenn wir aufhören an den Verletzungen der Vergangenheit festzuhalten und über einen Verlust zu klagen, dann werden wir gewahr, dass wir bereits alles haben. Wer in der Vergangenheit festhält, verpasst die Gegenwart – den einzigen Moment in dem man wirklich leben kann.
»Für den anderen, den Täter, sind Ihre Gefühle möglicherweise unwichtig. Er weiß gar nicht, wie du leidest. Doch für dich sind deine Emotionen alles. deine Emotionen – wie du dich fühlst – das ist für dein Leben entscheidend. Bitte entscheide dich für die Liebe und das Leben.«
Vergebung ist ein Geschenk, dass man sich selber macht. Es ist der Schlüssel zum Frieden.
Durch Vergeltung werden wir genauso wie der Feind
Wenn ich Böses mit Bösem vergelten will, dann sehe ich nicht nur durch die Brille des Bösen, sondern ich bin genauso. Doch wenn ich nicht genauso sein möchte wie das Böse, dann kann ich Mitgefühl empfinden und vergeben.
Vergebung ist die Grundvorraussetzung, dass Meinungsverschiedenheiten und Streit beigelegt werden. Seinen Ärger und Kränkungen zu überwinden, erfordert viel Kraft, Geduld und Großzügigkeit. Zu vergeben erfordert emotionale Reife und Stärke.
Stärke und innere Reife zeigen
Stark ist nicht nur die Kämpfer im Ring, sondern vor allem jene, die sich selbst beherrschen können. Anderen Schlechtes zu wünschen kann sehr beschämend sein, denn es zeigt unsere emotionale Unreife.
Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen und Verluste nicht ersetzen. Warum dann noch durch Wut und dem Wunsch nach Rückzahlung noch mehr Verluste erzeugen? Vergebung ermöglicht uns eine lebenswerte Welt zu schaffen.
Neue Werte schaffen
Wäre es nicht gut und sinnvoll, dass wir die Vergebung, die wir für uns selbst wünschen, auch anderen gewähren? Wie oft passiert uns ein Missgeschick, für das wir um Vergebung bitten. Sollten wir nicht ebenso großherzig, großmütig und barmherzig mit unserem Nächsten sein?
Wenn wir für all das bestraft werden würden, was wir der Natur angetan haben, wir würden uns nie wieder erholen. Doch um im Frieden zu leben, ist es wichtig unsere Gräueltaten den Tieren und der Natur gegenüber zu bereuen und davon abzulassen.
Ohne Vergebung sperrt man sich selbst ein und bleibt vom Verhalten des Täters abhängig.
Weil Hass durch die Erwiderung mit Hass nur stärker wird, gebietet uns schon die Vernunft die Verachtung mit Edelmut zu vergelten.
Wo Liebe den Wunsch nach Vergeltung besiegt, geht der Hass in Liebe über. Weil die Liebe stärker ist, wird die Liebe immer siegen.
Argumente gegen Vergebung
Wenn ich vergebe, dann würde ich eine Nachricht aussenden, dass der Täter etwas falsch machen darf und damit durchkommen kann.
Vergeben würde bedeuten, dass ich meinen Zorn, meine Trauer und meinen Wunsch nach Gerechtigkeit begraben muss.
Wenn ich vergebe, bedeutet das, dass die andere Person gewinnt und ich verliere.
Wenn ich vergebe, dann glaube ich, ich müsste so tun, als wäre alles in Ordnung.
»Vergebung ist keine Idee, sondern eine klare Handlung, die Menschen wieder zusammenbringt und den Kreislauf von physischer und psychischer Gewalt beendet. Ohne Vergebung gibt es keine Hoffnung und keine Zukunft.«
Was passiert unter Umständen, wenn man nicht vergibt?
Mit negativen Emotionen haben wir einen Tunnelblick. Wir können nicht klar sehen, weil unser logisches Denken blockiert ist. So erschaffen sich Menschen, die nicht vergeben ein eingeschränktes Leben.
Nicht-vergeben macht krank. Man belastet sich selbst und andere.
Wenn wir unser Essen nicht oder schlecht verdauen, bilden sich Ablagerungen, Schlacken und Toxine. Und genauso, wie wir unser Essen vollständig verdauen müssen, so müssen wir auch all unsere geistigen Eindrücke verdauen, das heißt in konstruktive positive Elemente zerlegen.
Und wenn wir unsere negativen Eindrücke nicht verarbeiten, dann bilden sich ebenfalls Gifte und wir werden krank. Genauso, wie wir unser Essen verdauen müssen, so müssen wir auch alle mentalen Eindrücke verdauen.
Wenn wir Dinge in uns hineinfressen, dann muss das irgendwo hin. Für unsere groben Gifte haben wir die Leber und die Nieren. Für die mentalen Gifte haben wir das klare Denken, den Verstand, das Verzeihen und die Vergebung.
Was ist Vergebung nicht?
Vergebung bedeutet nicht, dass wir den Täter einladen, uns weiterhin zu verletzen.
Vergebung bedeutet nicht, dass wir eine Tat rechtfertigen oder gut heißen (doch wir lösen uns von dem zerstörerischen Wunsch nach Rache und Vergeltung).
Vergebung bedeutet nicht, das wir unser Recht auf Gerechtigkeit aufgeben.
Vergebung bedeutet nicht, die Realität zu verkennen, nämlich dass jemand trotz seiner Entschuldigung möglicherweise weiterhin Böses tut.
Vergebung bedeutet nicht, gesunde Formen der Wut und Trauer zu unterdrücken (sondern auch traurig und wütend zu sein, doch ohne sich selbst und andere zu verletzen).
Vergebung bedeutet nicht, anderen erlauben, weiterhin unsere Bedürfnisse und Grenzen zu missachten (sondern für sich einzustehen und klare Grenzen zu ziehen).
Vergebung bedeutet nicht, sich klein zu machen (im Gegenteil, denn der Schwache kann gar nicht vergeben).
Vergebung bedeutet nicht, sich dem Täter zu unterwerfen (sondern im Gegenteil die eigene Macht, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zurückzugewinnen).
Vergebung bedeutet nicht, dem Übeltäter zu sagen, dass die Vergangenheit nicht mehr wichtig sei.
Vergeben bedeutet nicht, dass wir die Vergangenheit ignorieren (doch wir geben ihr eine neue Bedeutung).
Vergebung bedeutet nicht, mit dem Übeltäter die besten Freunde zu werden (sondern manchmal ist es wichtig sich zu trennen).
Vergebung bedeutet nicht, sich die Realität zu verkennen, dass man vielleicht noch mit Schmerzen leben muss (weil man eben verletzt wurde und wir und die Wunden Zeit zu Heilung brauchen).
Vergebung lernen
Wie geht Vergebung und kann ich das lernen? Vergebung kann man in vier Schritten des Ho'oponopono lernen.
Ho'oponopono ist das hawaiianische Wort für eine Konfliktlösungsmethode, die auf Respekt, Diskussion, Verstehen, Verständnis, Liebe, Vergebung und Dankbarkeit gründet.
Dieses Wort "Ho'oponopono" bedeutet "die Dinge wieder richtig stelle" und genau darum geht es doch: alles wieder richtig zu stellen.