Wie Vergebung unsere Lebenszeit verlängern kann: Beweise und Mechanismen


Vergebung zu üben kann von grundlegender Bedeutung sein, um sowohl geistige als auch körperliche Gesundheit zu pflegen.

Indem wir uns dafür entscheiden, anderen ihre Fehler zu verzeihen, können wir uns selbst vor den negativen Auswirkungen zum Beispiel von Groll, Wut, Hass und Verzweiflung schützen.

Vergebung ist ein in vielen Kulturen und Religionen verankertes Konzept, das in den Bereichen der Psychologie und der Medizin immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Laut aktuellen Studien dient Vergebung als eine Form der "emotionalen Detox", die zur Langlebigkeit beitragen kann.

In einer 2011 im Journal of Behavioural Medicine veröffentlichten Studie wurde nämlich bewiesen, dass Vergebung mit einem geringeren Mortalitätsrisiko bei Menschen mittleren Alters einhergeht.

Verminderung von Stress und körperlicher Belastung

Eine der Schlüsseleigenschaften von Vergebung besteht darin, dass sie die Stressreaktion und somit zahlreiche stressbedingte Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Immunsystem-Schwäche, reduziert.

Verbesserung der Schlafqualität

Vergebung ist mit einem besseren Schlaf verbunden. Indem wir uns von negativen Emotionen befreien, schlafen wir ruhiger und besser.

Schmerzlinderung durch Verzeihen

Vergebung und das Loslassen von Groll können auch zur Schmerzlinderung beitragen. Studien haben gezeigt, dass das Praktizieren von Vergebung zu einer Verringerung chronischer Schmerzen führen kann.

Angst, Depression und Stress reduzieren

Personen, die Vergebung üben, erleben aktuellen Studien zufolge geringeren emotionalen Stress, geringere Ängstlichkeit und Depression, was zu einem allgemein verbesserten psychischen Wohlbefinden führt. 

Eine im Journal of Health Psychology veröffentlichte Studie zeigt, dass Personen, die in der Lage sind, Ärger gegenüber anderen loszulassen und sich auf Vergebung zu konzentrieren, weniger unter neurotischen Empfindlichkeiten leiden.

Vergebung fördert Glück und Zufriedenheit. 

Indem wir lernen zu vergeben, ermöglichen wir uns die Vergangenheit loszulassen und uns auf die Gegenwart zu konzentrieren. Dies öffnet den Weg zu mehr Glück, Frieden und Zufriedenheit in unserem Leben.

Vergebung kann uns helfen, Beziehungen zu reparieren 

und tiefe Wunden zu heilen, was zu vielen Vorteilen führt. Eine positive soziale Verbundenheit ist ein Schlüsselfaktor für ein langes und gesundes Leben.

Für die meisten Menschen, die tief verletzt wurden, ist Vergebung ist keine einmalige Handlung, sondern ein fortlaufender Prozess. Es kann schwierig und schmerzhaft sein, aber die Vorteile sind geradezu lebensverlängernd.

Indem wir uns dazu entschließen, anderen und auch uns selbst alle Fehltritte zu vergeben, nehmen wir uns selbst eine schwere Last ab und können ein gesünderes, längeres und zufriedeneres Leben führen.

Gerne begleite ich Dich auf Deinem Weg, Vergebung zu lernen und zu praktizieren, vielleicht Dir selbst und anderen zu verzeihen.

Mit herzlichen Grüßen

Dein Ulrich Duprée

Literaturnachweise | Literaturhinweise zur Vergebung und Gesundheit

  1. "Forgiveness and health: a meta-analytic review of forgiveness, health, and health-related outcomes" von Toussaint, L. L., & Webb, J. R. (2015)
  2. "Vergebung und Beziehungszufriedenheit: Mediatorische Mechanismen" (Forgiveness and Relationship Satisfaction: Mediating Mechanisms) von Toussaint und Williams in der Zeitschrift "Personal Relationships" (2008).
  3. "Verzeihen und chronischer Schmerz: Eine theoretische und empirische Überprüfung" (Forgiveness and Chronic Pain: A Theoretical and Empirical Review) von Toussaint und Cheadle in "EMDR PenG" (2009).
  4. "Mindfulness and forgiveness of self and others: Testing a dual process model of the relationship between mindfulness and forgiveness" von Kearney, D. J., & Shuck, A. (2020)
  5. "The relationship between forgiveness, spirituality, traumatic guilt and posttraumatic stress disorder (PTSD) among people with addiction" von Grubbs, L. & Exline, J. J. (2014)
  6. "The Role of Empathy in the Process of Forgiveness: A Systematic Review" von Paleari, F. G., Regalia, C., & Fincham, F. D. (2014)
  7. "Forgiveness as Human Strengths and Health in Elderly" von Singh, R. R., & Tripathi, N. (2015)
  8. "Promoting Forgiveness as a Part of Psychological Interventions for Mental Health: A Systematic Review" von Skowroński, J. (2020)
  9. "The Role of Forgiveness and Religiosity in Predicting Health and Well-Being" von Lawler-Row, K. A., & Piferi, R. L. (2006)
  10. "Forgiveness and Health: Age and Gender as Moderators" (Vergebung und Gesundheit: Alter und Geschlecht als Moderatoren) von Lawler-Row und Piferi in der Zeitschrift "The Journal of Positive Psychology" (2006).
  11. "Emotionale und körperliche Gesundheitseffekte der Vergebung" (Emotional and Physical Health Benefits of Forgiveness) von Lawler et al., in der Zeitschrift "Psychology and Health" (2003).
  12. "Die Neurobiologie der Vergebung: Ein modellbasierter Ansatz" (The Neurobiology of Forgiveness: A Model-Based Approach) von Philipchalk und Maher in der Zeitschrift Neurobiology (2017).
  13. "Vergebung und psychische Gesundheit: Eine Metaanalyse" (Forgiveness and Mental Health: A Meta-Analysis) von Reed und Enright in "Journal of Counseling Psychology" (2006).
  14. "Die psychologischen und physiologischen Auswirkungen von Vergebung: Eine experimentelle Studie" (The Psychological and Physiological Effects of Forgiveness: An Experimental Study) von Nutton und Harper in "Journal of Health Psychology" (2011).
  15. "Learning to Forgive: A Therapeutic Intervention for Reduction of Anger and Depression" (Verzeihen lernen: Eine therapeutische Intervention zur Reduzierung von Wut und Depression) publiziert in "Psychotherapy: Theory, Research, Practice, Training" (2001).

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Berufung, Lebenssinn und mehr

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